Nessebar

Die kleine Stadt Nessebar liegt an der bulgarischen Schwarzmeerküste auf einer kleinen Felseninsel, die nur über eine schmale Brücke mit dem Festland verbunden ist. Mit ihren zahlreichen Kirchen und alten Bauwerken ist sie ein Muss für jeden geschichtsinteressierten Bulgarien-Urlauber. Die Einwohner des Landes sind äußerst stolz auf ihr idyllisches Städtchen, das von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Dies hat sich auch unter den Touristen herumgesprochen und so wird Nessebar jedes Jahr im Sommer von Reisegruppen regelrecht überschwemmt. Die Stadt ist in Alt- und Neu-Nessebar unterteilt, wobei die Neustadt, die auf dem Festland liegt, bei weitem nicht mit dem Charme der historischen Altstadt mithalten kann.

 

Geschichte

Das erste Mal besiedelt wurde Nessebar um 3000 v. Christus. Die Thraker gaben dem Gebiet den Namen Mesembria. Im 6. Jahrhundert folgten die Griechen und errichteten zahlreiche Festungen, Tempel und andere Bauwerke. Eine blühende Zeit des Handelns und Wirtschaftens begann, die erst ein Ende fand, als die Römer kurz nach Christus die Herrschaft über Mesembria übernahmen. Wirtschaftlich ging es bergab, erst im 3. und 4. Jahrhundert trat unter byzantinischer Herrschaft eine Wende ein und die Stadt gewann langsam wieder an Ansehen und Einfluss. Festungsanlagen wurden ausgebaut, imposante Kirchen errichtet und der Hafen wurde zum wichtigen Flottenstützpunkt an der Küste.

 

812 wurde Mesembria dem Bulgarischen Reich eingegliedert und in Nessebar umbenannt. Bis ins 11. Jahrhundert folgten dann Auseinandersetzungen zwischen byzantinischen Herrschern und den Herrschern des Ersten Bulgarischen Reiches, bis Nessebar 1453 schließlich vom Osmanischen Reich eingenommen wurde. Veränderungen, das Stadtbild betreffend, traten allerdings kaum ein.

 

Eine erneute Blütezeit erlebte die Stadt während der Bulgarischen nationalen Wiedergeburt um das 19. Jahrhundert herum. Zahlreiche Kaufleute zog es nach Nessebar. Das Stadtbild änderte sich, viele typische Häuser, und andere Gebäude, die heute noch von Touristen bewundert werden, entstanden zu dieser Zeit. Mit der Neuzeit trat der Handel immer mehr zu Gunsten des Tourismus in den Hintergrund. Dieser ist seit ungefähr 1930 auch die Haupteinnahmequelle von Nessebar.

 

Nessebars Altstadt

Die Altstadt liegt sehr idyllisch auf einem kleinen Felsplateau vor dem Festland, das mit diesem nur durch einen schmalen Damm verbunden ist. Ein unvergleichlicher Charme liegt in den kleinen verwinkelten Gässchen, die Sie vorbei an historischen Häuserreihen, mit herrlich verzierten Fassaden, und mittelalterlichen Kirchen führen. Besonderes Highlight, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten, sind die Reste der Basilika aus dem 6. Jahrhundert. Die dreischiffige Kirchenruine ist ein imposantes Überbleibsel aus byzantinischer Herrschaft. Neben der Basilika, die auch als Metropolitankirche bekannt ist, gibt es weitere 80 Kirchengebäude- und Ruinen, von denen unter anderem die Pantokrator Kirche, die Johannes-Aliturgetos-Kirche und die Kirche Johannes des Täufers sehenswert sind.

 

Die Patokrator-Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Heute sind nur noch das Hauptschiff sowie ein Teil des Glockenturms erhalten. Die reich verzierte Fassade, die 1972 mit der gesamten Kirche restauriert wurde, zeugt von der Prächtigkeit der mittelalterlichen Kirchenbaukunst.

Die Johannes-Aliturgetos, dem ungläubigen Johannes gewidmet, entstand ebenfalls im 14. Jahrhundert und der Kreuzkuppelbau zählt mit zu den schönsten und größten im Land.

 

Die Kirche Johannes des Täufers, aus dem 10. Jahrhundert stammend, ist besonders wegen ihrer außergewöhnlich gut erhaltenen Wandmalereien einen Besuch wert.

 

Ausgehen und Wohnen in Nessebar

In Nessebars Altstadt gibt es einige sehr zu empfehlende Mittelklasse und Spitzenklassehotels. Wer einen längeren Aufenthalt im Voraus plant sollte sich nach einem Frühbucherrabatt erkundigen. Aber auch Individualurlauber finden meist noch völlig spontan eine günstige und komfortable Unterkunft. Werfen Sie doch einfach einen Blick auf unsere Reise und Tourismus-Informationen zum Thema „Unterkunft“.

Wer in Nesseba pulsierendes Nachtleben sucht, wird enttäuscht sein. An der Küste wimmelt es zwar nur von gemütlichen Cafés und Restaurants, richtige Clubs zum Weggehen finden sich allerdings kaum. Durch Nessebars Popularität sind die Preise im Vergleich zu anderen bulgarischen Städten relativ hoch. Außerdem haben sich bedauerlicherweise die meisten Restaurants auf die ständig wechselnden Touristenströme eingestellt. Ursprüngliche kleine Tavernen, fernab vom Trubel der Küstenstraße, sind leider eine Seltenheit geworden.