Schumen

Schumen (bulgarisch Шумeн) ist eine Stadt in Bulgarien mit 86.774 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2004). Sie liegt am Osthang des Schumen-Plateaus, von drei Seiten von Bergen umgeben. Schumen ist Industriestadt (Lastkraftwagenbau, chemische, Aluminium-, Textil-, Lebens- und Genussmittelindustrie), Kulturzentrum mit Hochschulen, Theater, Museen und Kinos sowie Verkehrsknotenpunkt (Straße und Eisenbahn).

Geschichte

Drei Kilometer westlich des jetzigen Schumen, auf der Höhe Hisarlak, lag die alte Stadt, die über 1.500 Jahre eine starke Festung war. Nach ihrer Erstürmung 1444 unter dem polnischen König Wladyslaw III. Warnenczyk (1424-1444) wurde sie von den Truppen des Osmanischen Reiches verlassen und die Stadt Schumen an der heutigen Stelle angelegt. Wladyslaw fiel dann aber am 10. November 1444 in einer Schlacht bei Warna gegen die Türken.

 

Als Sitz einer starken Garnison war Schumen Hauptglied des befestigten Landesteils Schumen-Russe-Silistra-Warna. 1849 bis 1851 lebte hier der ungarische Freiheitskämpfer Lajos Kossuth (1802-1894) mit etwa 2.000 ungarischen und polnischen Patrioten in der Emigration.

 

Die Stadt ist Geburtsort von Panajot Wolow (1847-1876) und anderen Vertretern der bulgarischen Wiedergeburt sowie von Wasil Kolarow (1877-1950), einem engen Mitstreiter von Georgi Michajlow Dimitrow (1882-1949). Ihnen zu Ehren sind Büsten in der Stadt aufgestellt worden.

 

Sehenswert sind die "Tombul-Moschee" von 1745, die größte Moschee Bulgariens, der Uhrturm aus dem Jahre 1740 und der Basar aus dem 16. Jahrhundert sowie in der Nähe der Stadt der Waldpark und, auf der Höhe, das beeindruckende, weitläufige Ausgrabungsgelände der alten Stadt mit Mauern, Zitadelle, dreischiffiger Basilika und anderem.