Sliwen
Sliwen (bulgarisch Сливен) ist eine Stadt in Bulgarien mit 94.200 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004) am Fuße der östlichen Ausläufer des Balkangebirges gelegen; im Norden die gewaltige Wand der Sinite kamâni (Blaue Steine) aus Quarzporphyr, ein Kennzeichen der Stadt. Nach Sofia und Gabrowo drittgrößtes Textilzentrum des Landes; Industrie- und Garnisonsstadt sowie kultureller Mittelpunkt des Gebietes.
Geschichte
Die Stadt wurde erstmalig im Jahre 1153 von dem arabischen Reisenden Idrissi erwähnt, aber die Ruinen in ihrer Umgebung zeugen davon, dass diese Gegend schon während der Zeit des Römischen Reiches besiedelt war.
Sliwen war Ende des 18. und im 19. Jahrhundert ein Zentrum des Handwerks und Handels. 1834 wurde hier die erste Textilfabrik des Landes gegründet. Sie wurde "die Stadt der 100 Woiwoden" genannt, da viele Freiheitskämpfer und Heerführer von hier stammten, so die Woiwoden Hadschi Dimitar (1837-1868) und Panajot Hitow (1830-1918) sowie die Kämpfer für nationale Bildung Sawa Dobroplodni (1820-1894) und Dobri Tschintulow (1823-1886).
1860 wurde das Tschitalischte "Sora" gegründet, das den Antrieb zur Schaffung eines Theaters gab. Sehenswert sind die alten Häuser mit schönen Holzschnitzereien und die Memorialmuseen.
Sliwen ist in ganz Bulgarien unter der Bezeichnung "Stadt der Winde und Zigani" bekannt. Die geographische Lage ist dergestaltig, das hier nördliche Winde von mehreren Balkanpässen zusammen treffen. "Zigani" ist ein Hinweis auf den hohen Anteil von Sinti und Roma an der Bevölkerung der Stadt.