Vidin - eine der ältesten Städte in Bulgarien

Vidin (auch Widin) ist eine Stadt im äußersten nordwestlichen Zipfel Bulgariens. Von Sofia ist sie etwa 220 Kilometer entfernt. Dank der günstigen Lage am Ufer der Donau und der Fährverbindung mit Calafat ist Vidin ein wichtiger Grenzübergang zu Rumänien. Momentan wird in Vidin eine Brücke über die Donau errichtet, die 2010 fertig sein soll. Damit wäre sie nach der Freundschaftsbrücke in Russe die zweite Donau-Brücke Bulgariens. Mit ihrer Donaulage ist sie auch ein wichtiger Handelsstützpunkt und außerdem ein Ausgangspunkt für Kreuzfahrten auf der Donau.

Geschichte Vidins:

Vidin (Webauftritt der Stadt Vidin) ist eine der ältesten Städte Bulgariens. Ihre Geschichte reicht bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück, als Kelten die befestigte Siedlung Dunonia (ein hoher, befestigter Ort) errichteten. Die Römer bauten sie aus und nannten sie Bononia. Ihr kam die Aufgabe zu, den Grenzweg an der Donau zu bewachen. Die Bulgaren gaben ihr später den Namen Bdin und die Byzantiner nannten sie Vidini

Als Bdin erlebte die die Stadt als Hauptstadt und wichtiges Handelszentrum ihre Blütezeit. Der Aufschwung wurde 1396 unterbrochen, als Osmanen die Herrschaft übernahmen. Von 1794 bis 1807 stand die Stadt unter dem Einfluss des türkischen Heerführers Osman Pasvantooglu. Zu dieser Zeit begannen bedeutende Bauarbeiten – so wurden Straßen angelegt, Verwaltungsgebäude errichtet und Moscheen mit dazugehörigen Schulen gebaut. Einige sind sogar heute noch erhalten.

1855 wurde die Vereinigung Ostrumeliens mit dem Fürstentum Bulgarien verkündet. Daraufhin erklärten die Serben den Krieg. Jedoch wurde die Stadt erfolgreich verteidigt. Im sozialistischen Bulgarien erlebte Vidin bis zum Ende der Planwirtschaft 1989 als Industriestandort wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung.

 

Sehenswürdigkeiten in Vidin:

Vidin ist ein facettenreicher Mix von Bauelementen aus allen Stadien der Stadtentwicklung. Egal ob das antike Rom, das mittelalterlische Bulgarien, die Osmanenzeit oder die Moderne – alle habe ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen. Das macht Vidin zu einem interessanten touristischen Ausflugsziel.

Die größte historische Sehenswürdigkeit ist die Festung Baba Vida, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen im Land. Zu sehen gibt es Wallanlagen, Türme und Teile des zweistöckigen Hauptgebäudes. Nachts wird die gesamte Anlage eindrucksvoll beleuchtet. Die Festung zählt zu den 100 nationalen touristischen Objekten Bulgariens.

Auch die zweitgrößte Kathedrale Bulgariens „Sweti Dimitar“ (Heiliger Dimitar) ist einen Besuch wert. Sie ist nach dem heiligen Dimitrios benannt und gilt als wichtiges kulturelles Denkmal. Die von vier freistehenden Pfeilern getragene Zentralkuppel misst eine Höhe von 33 Metern.

Beispiele islamischer Architektur in Vidin sind die Moschee und die Bibliothek. Sie wurden um das Jahr 1800 errichtet und sind für architektur-interessierte Besucher immer einen Ausflug wert.